Kultur und Bildung in der deutschen Außenpolitik
Ziele und Aufgaben der Auswärtigen Kulturpolitik
"Die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik ist die dritte Säule der deutschen Außenpolitik. Wir wollen den Dialog der Kulturen stärken und besonders durch Zusammenarbeit im Bereich Forschung und Hochschule dauerhaftes Interesse an Deutschland und Europa wecken. Um die Effizienz unserer Auswärtigen Kulturpolitik zu erhöhen, wollen wir die Instrumente straffen, stärker vernetzen und ihre Qualität verbessern. Die Deutsche Welle als Stimme Deutschlands und das Auslandsschulwesen müssen gestärkt werden. [...] Die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik muss [...] den deutschen Interessen dienen. Dies setzt eine sachgerechte Mittelausstattung voraus. Die Mittler der Auswärtigen Kultur- und Bildungspolitik, insbesondere die Goethe-Institute und die deutschen Auslandsschulen, leisten einen unverzichtbaren Beitrag für enge und vertrauensvolle Beziehungen zwischen Deutschland und seinen Partnern und erfüllen wertvolle Aufgaben bei der Verständigung zwischen den Kulturen. Ein Schwerpunkt ist die Vermittlung, Förderung und Stärkung der deutschen Sprache im Ausland."
aus dem Koalitionsvertrag vom 11. November 2005, Seite 158 und Seite 132
Die Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik ist integraler Bestandteil der deutschen Außenpolitik. Ihre politischen Leitlinien formuliert das Auswärtige Amt. Sie verfolgt folgende Ziele:
- Präsentation Deutschlands als Land mit einer weltbekannten und vielfältigen Kulturszene
- Stärkung des Bildungsstandorts Deutschland durch z.B. die Vergabe von Stipendien an junge Spitzenforscher aus aller Welt
- Förderung der deutschen Sprache in Europa und in der Welt
- Beitrag zur weltweiten Krisen- und Konfliktvorbeugung z.B. durch die Hilfe beim Wiederaufbau von Schulen und Universitäten in Afghanistan
- Förderung der europäischen Integration z.B. durch die Einführung von EU-weit gültigen Rahmenbedingungen für die Aus- und Weiterbildung
- Beitrag zum Erhalt der kulturellen Vielfalt auf der Welt z.B. durch Unterstützung der Restaurierung bedrohter Kulturstätten in Entwicklungsländern
- Schaffung eines stabilen Fundaments für die internationalen Beziehungen durch den Dialog der Menschen
Partner
Das Auswärtige Amt setzt seine Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik nur zum Teil selbst um. Es beauftragt zu diesem Zweck Mittlerorganisationen und andere Behörden. Diese setzen die Vorgaben des Auswärtigen Amts eigenverantwortlich um. Die größten Kultur- und Bildungsmittler des Auswärtigen Amts sind:
- das Goethe-Institut
- der DAAD
- die Alexander-von Humboldt-Stiftung
- das Institut für Auslandsbeziehungen(IfA)
- die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen
Stand 31.03.2006