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Deutsche Hochschulen im Ausland

Die Bundesregierung unterstützt die Entwicklung deutscher Studienangebote und die Gründung von Hochschulen nach deutschem Modell im Ausland. Sie kann den Anschub solcher Projekte im Rahmen verfügbarer Haushaltsmittel mit ihrem Förderinstrumentarium im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanzierten Programms "Deutsche Studienangebote im Ausland" über den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) fördern.

Die geförderten Einrichtungen müssen sich auf Dauer selbst, zum Beispiel durch Studiengebühren, private Drittmittel, Sponsoring der Wirtschaft – auch der deutschen Firmenrepräsentanzen – vor Ort, staatliche Unterstützung des Sitzlandes, finanzieren.

Deutsche Universität in Ägypten

Die deutsche Universität Kairo (GUC) ist eine private ägyptische Universität mit den Schwerpunkten Ingenieurswissenschaften, angewandte Naturwissenschaften und technisch orientiertes Management.

Nach langer interner Vorbereitungsphase (seit etwa 1994) ist sie am 5. Oktober 2003 in Anwesenheit des ägyptischen Staatspräsidenten Hosni Mubarak, vom damaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder und dem damaligen Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg, Erwin Teufel, feierlich eröffnet worden. Unmittelbar danach startete die von ägyptischen Investoren finanzierte Privatuniversität ihren Lehrbetrieb.

Gründungsvater ist Professor Ashraf Mansour, der als DAAD-Stipendiat an der Universität Ulm die Vorzüge der deutschen Hochschulbildung in einem Maße schätzen gelernt hatte, dass er davon unbedingt etwas nach Ägypten bringen wollte. Das ist ihm gelungen, zum Teil gegen nicht zu unterschätzende Widerstände. In Ulm und Stuttgart, aber auch Tübingen und Mannheim, fand er begeisterungsfähige Wissenschaftler, die sein Projekt mittragen.

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) fördert die GUC. Die Studiengänge bauen auf deutschen Curricula auf. Die Universitäten Ulm und Stuttgart stehen ihr als Partner zur Seite. Sie gewährleisten die Qualität der Lehrinhalte und der Abschlüsse, die in Deutschland anerkannt werden. Beide Hochschulen werden dabei vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) unterstützt. Ulmer und Stuttgarter Lehrstuhlinhaber fungieren als "Gründungsdekane" der GUC. Der ägyptische Universitäts-Präsident hat neben einem deutschen Vizepräsidenten (Professor Wolff, Universität Ulm) im Verwaltungsrat (board of trustees) unter anderem den Generalsekretär des DAAD, den baden-württembergischen Wissenschaftsminister und den deutschen Botschafter in Kairo an seiner Seite.

Angeboten werden fünf technisch orientierte Studiengänge. Die Studierendenzahl im Studienjahr 2005/2006 beläuft sich auf 3.300. Die deutschen Trägerhochschulen und die GUC erwarten, dass die Zahl der Studierenden im Jahr 2008/2009 bei etwa 5.000 liegen wird. Die Studiengänge orientieren sich an neuen Berufsfeldern und vermitteln eine praxisorientierte Ausbildung. Die GUC hat sich Exzellenz nach internationalen Maßstäben zum Ziel gesetzt. Sie will damit für Unternehmen in der ganzen Region attraktiv sein.

An der German University in Cairo lehren ägyptische und deutsche Dozentinnen und Dozenten, die in Deutschland ausgebildet wurden. Unterstützt werden sie von deutschen Gastprofessoren. Die Unterrichtssprache ist Englisch. Deutsch wird ebenfalls unterrichtet, um die Studierenden auf Studienaufenthalte in Deutschland und Praktika in deutschen Unternehmen vorzubereiten. Das heißt: Bewerber ohne Deutschkenntnisse werden zwar zugelassen, aber es wird nicht zugelassen, dass jemand die Uni ohne Deutschkenntnisse verlässt. Pflichtteil des Studiums ist der Besuch entsprechender Kurse, die von einem DAAD-geführten German Language and Culture Center der Uni angeboten werden. Die GUC ist eines von 29 Vorhaben des Programms "Export deutscher Studienangebote", für das vom BMBF erhebliche Mittel zur Verfügung gestellt worden sind.

Weitere Auskünfte zum Projekt "German University in Cairo":

International Office der Universität Ulm
Dr. Reinhold Lücker
Tel.: (07 31) 502 20 13 reinhold.luecker@rektoramt.uni-ulm.de

Deutsche Universität in Jordanien

Nach erfolgreicher Gründung der German Jordanian University (GJU) im Jahr 2003 wurde am 25. April 2005 in Amman ihr Grundstein gelegt. Das Gründungsgesetz wurde am 16. Mai 2005 verabschiedet. Die damalige Bundesbildungsministerin Bulmahn war persönlich zur Grundsteinlegung nach Jordanien gereist, um für die Bundesregierung die große politische Bedeutung dieses ehrgeizigen Projektes zu unterstreichen und den Erfolg deutscher Studienangebote im internationalen Wettbewerb zu dokumentieren. Die GJU hat den Studienbetrieb zum Wintersemester 2005/2006 auf dem Campus der Royal Scientific Society in Amman als vorläufigem Standort aufgenommen (endgültiger Standpunkt: Madaba). Eröffnungsfeierlichkeiten für das akademische Jahr 2006/2007 sind für den 22. November 2006 geplant.

Die Projektidee entstand am Rande des Deutschlandbesuchs von König Abdullah im Jahr 2002. Die German Jordanian University ist eine praxisorientierte staatliche Hochschule mit starker Beteiligung der Wirtschaft nach deutschem Modell. Diese Art von praxisorientierter Zusammenarbeit zwischen Staat und Wirtschaft ist für die Region ein völlig neues Gebiet. Etwa 5000 Studierenden soll in industrie- und arbeitsmarktorientierten Studiengängen wie Ingenieur- und Wirtschaftswissenschaften ein vierjähriger B.A.-Abschluss ermöglicht werden. Die GJU bietet englischsprachige Studiengänge mit den Abschlüssen B.Sc., M.Sc. und MBA an. Diese richten sich vor allem an Bewerber aus Jordanien, Irak, Syrien und dem Westjordanland. Alle Studierenden erlernen von Beginn ihres Studiums an intensiv die deutsche Sprache. Die Studierenden werden auch ein Studienjahr in Deutschland verbringen, in dessen Verlauf neben einem Semester an einer deutschen Fachhochschule auch ein Industriepraktikum vorgesehen ist. Auf diese Weise soll nicht nur zur Internationalisierung des Studienstandorts Deutschlands, sondern auch zu einer bildungspolitischen Stärkung der gesamten Region beigetragen werden.

Von deutscher Seite wird das Projekt vor allem durch Know-How-Transfer mithilfe einer großzügigen Finanzierung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) über das Studienexportprogramm des DAAD unterstützt. Die Hauptfinanzierung des Projekts wird von jordanischer Seite gesichert. Zusätzlich erhofft man sich auch die Einbindung privatwirtschaftlicher Investoren. Als Ergebnis von zwei Marketing-Kampagnen in der Region gewann die GJU bereits den ersten deutschen Unternehmenspartner für gemeinsame regionale Marktstudien und Fortbildungsmaßnahmen sowie zur Gründung eines Centre of Excellence in „Mechatronics und Automation“: die Firma Festo (industrielle Automation) in Stuttgart, die auf Wunsch der GJU auch Kuratoriumsmitglied werden soll.

Aufgrund ihrer länderübergreifenden Signalfunktion bietet die German Jordanian University eine große Chance, in der Region ein der deutschen Wirtschaft in besonderem Maße verbundenes Absolventennetzwerk aufzubauen.

Die GJU hatte am 3. Oktober 2005 mit zunächst 11 Studiengängen ihren Lehrbetrieb aufgenommen. Ab Wintersemester 2006/07 werden 16 Studiengänge, einschließlich Masterstudiengang „Deutsch als Fremdsprache“, angeboten. Am 27. Februar 2006 wurde das erste privat finanzierte Gebäude feierlich eröffnet, das Talal Abu Ghazaleh College of Business. Der Partner der von deutscher Seite auch mit Bundesmitteln geförderten staatlichen Universität in Jordanien ist die Fachhochschule Magdeburg-Stendal. Unterstützt wird der Aufbau durch ein Konsortium von rund 70 deutschen Fachhochschulen, die sich insbesondere an der Entwicklung der Curricula und an der Auswahl wissenschaftlichen Personals beteiligen. Darüber hinaus werden sie zu gegebener Zeit Studierende der GJU aufnehmen und betreuen.

Pro Studiengang und –jahr sollen bis zu 40 Bewerber zugelassen werden. Der jährliche Zuwachs an Studierenden hängt vom Aufbau neuer beziehungsweise ergänzender Studienangebote ab. Für 2007/2008 erwartet die GJU bis zu circa 350 neue Studierende. Bei Vollbetrieb werden 5.000 Studierende erwartet.

Weitere Informationen zur Deutsch-Jordanischen Hochschule:

Prof. Dr. Andreas Geiger
Nicola Martin gju@hs-magdeburg.de

Deutsche Universität in Syrien

Am 4. Oktober 2005 wurde der Lehrbetrieb an der privaten Deutsch-Syrischen Al Wadi Universität (WGSU) in 7 Studienfächern aufgenommen. Die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg hatte mit der WGSU am 24. April 2005 eine Vereinbarung über akademische Zusammenarbeit getroffen. Die Grundsteinlegung fand am 18. September 2005 statt. Es sind außerdem weitere Partnerschaften mit den Universitäten Braunschweig, Witten-Herdecke, Oldenburg und Hannover geplant.

Initiatoren des Projektes sind die Wadi Company für Bildung und Wissenschaft, die Deutsch-Syrische Gesellschaft für Wissenschaft und Technik e.V. sowie die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg.

Die Universität Magdeburg ist maßgeblich am Aufbau der WGSU beteiligt. Hierbei übernimmt sie die Koordination und Federführung bei der Weiterentwicklung der Aufbauorganisation, der Entwicklung von Curricula sowie dem Aufbau eines Qualitätsmanagementsystems für Forschung und Lehre.

Zur Zeit bietet die WGSU in zwei Fakultäten (‚Engineering’ and ‚Management and E-Business’) sieben Bachelor-Studiengänge an. Weiterhin werden durch die gezielte Förderung von Doktoranden der Aufbau einer Forschungsinfrastruktur und die Entwicklung des wissenschaftlichen Nachwuchses gefördert. Die Studierenden sollen ein Doppeldiplom der WGSU und der deutschen Partneruniversität und die Akkreditierung der Studienangebote in beiden Ländern erhalten. Im Herbst 2005 begannen rund 200 Studierende eine Ausbildung an der WGSU, die Universität plant jedoch Kapazitäten für etwa 1.400 Studierende.

Unterrichtssprache für einen Bachelor an der WGSU ist Englisch, ab dem 3. Semester gehört Deutsch allerdings zum Pflichtunterricht.

Weitere Informationen zur WGSU:

Prof. Dr. Claus Rautenstrauch rauten@iti.cs.uni-magdeburg.de

Deutsche Musikhochschule in Korea

Die German School of Music Weimar an der Kangnam University in Yongin, Korea, ist ein Exportprojekt der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar.

Seit 2004 fördert der DAAD dieses Projekt im Rahmen des Programms Studienangebote deutscher Hochschulen im Ausland. An der Kangnam University in Seoul entsteht ein koreanisch-deutsches College of Music mit einem gemeinsam betriebenen Bachelor-Studium 'Major in Music' in den Fachrichtungen Klavier, Violine, Violoncello, Flöte, Klarinette, Gesang und Dirigieren. Der Studiengang wird mit deutschem Curriculum in den Hauptfächern und koreanischem Curriculum in den Nebenfächern angeboten. Studienbegleitend wird Deutsch als Fremdsprache unterrichtet. Leistungsstarke Studierende können das sechste und siebte Semester in Weimar verbringen. Die Genehmigung des Studiengangs durch das Thüringer Kultusministerium wird für 2007 erwartet, die Studienabschlüsse sollen in Deutschland und Korea anerkannt werden. Die Anzahl der Studierenden soll sich von derzeit 14 auf 84 in 2008/2009 erhöhen. Die Studiengebühren betragen 5.000.000 Won (entspricht etwa 4.250 EUR) pro Semester.

Weitere Informationen zur German School of Music Weimar:

Stefan Groeger kanzler@hfm-weimar.de

Deutschsprachige Andrássy Universität Budapest (AUB)

Die Andrássy Gyula Deutschsprachige Universität Budapest wurde am 19. Juni 2001 per Gesetz ins Leben gerufen. Sie soll eine Elite junger Menschen aus Ost und West heranbilden, die Spitzenpositionen in Ungarn, in der Europäischen Union, in internationalen Institutionen und Unternehmen einnehmen können. Arbeits- und Amtssprache der Universität ist Deutsch. Bewerben können sich herausragende Universitätsabsolventen aus Ungarn, den deutschsprachigen Staaten und Mittel- und Osteuropäischen Staaten (Anteil zu jeweils 1/3). Die Aufnahme des Studienbetriebs - ausgelegt für 75 Graduierte pro Jahrgang, also insgesamt 150 Studierende - erfolgte am 2. September 2002. Die feierliche Einweihung im Beisein vom ehemaligen Staatspräsidenten Mádl und dem ehemaligen Bundespräsidenten Rau fand am 29. November 2002 statt. Als Träger der Universität wurde die "Öffentliche Stiftung für die Deutschsprachige Universität Budapest" eingerichtet - Vertreter der Bundesregierung im Stiftungskuratorium ist der jeweilige Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Ungarn.

Die ungarische Regierung verbindet mit dem Projekt die Hoffnung, dass die Länder der "Südschiene" (Baden-Württemberg, Bayern, Schweiz, Österreich, Ungarn) mit der AUB einen Beitrag zur Mehrsprachigkeit in Europa leisten.

Die Finanzierung der AUB erfolgt in etwa zu gleichen Teilen aus dem ungarischen Haushalt sowie durch direkte und indirekte finanzielle Unterstützung der deutschsprachigen Länder (Deutschland, Österreich und die Schweiz). Neben dem Auswärtigen Amt, dass die AUB über den DAAD unterstützt, beteiligen sich auch die beiden Bundesländer Bayern und Baden-Württemberg an der finanziellen Förderung.

Das Studienangebot umfasst ein zweijähriges Aufbaustudium (bei entsprechenden Vorleistungen ist ein einjähriges Kompaktstudium möglich) in drei Fachbereichen:

  • Vergleichende Rechts- und Staatswissenschaften (Kooperationsvertrag mit der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg);
  • Internationale Beziehungen mit den Schwerpunkten Wirtschaft (Partneruniversitäten Bayreuth und Passau) und Diplomatie;
  • Mitteleuropäische Studien (Partneruniversität Linz seit 2003).

Weitere Informationen zur AUB:

Prof. Dr. Christian Schubel Christian.Schubel@andrassyuni.hu

Stand 18.10.2006

Zusatzinformationen:

Reden

Deutsche Universität in Ägypten

Deutsche Universität in Jordanien

Deutsche Universität in Syrien

Deutsche Musikhochschule in Korea

Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar

Gemeinsam mit der südkoreanischen Kangnam University betreibt die Hochschule für Musik FRANZ LISZT Weimar die German School of Music Weimar in Yongin nahe Seoul

Andrássy Gyula Deutschsprachige Universität Budapest

duz-Interview

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