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Chercher la femme

Chercher la femme

Donnerstag 02 Oktober 2008 - 22:43

Gemäß einer offenkundig unanfechtbaren Lehrformel charakterisieren sich Frauen in erster Linie als derjenige Teil der Menschheit, der umworben werden will. Marketingstrategen haben diesen Umstand längst verinnerlicht. Und so protzen nicht alleine Schuh- und Modehäuser mit überproportionalen Offerten für das weibliche Geschlecht. Auch auf dem Zeitschriftenmarkt kämpfen zahllose Anbieter um die Gunst der femininen Leserschaft, verbissen wie nirgendwo sonst. Infolge stetig einbrechender Umsätze im Printbereich suchen neben unabhängigen Betreibern auch sämtliche großen Verlagshäuser ihr Heil zusehends im Online-Segment. Den Markt der Frauenportale nach der jüngsten Flut gelaunchter Websites gesättigt zu nennen, wäre durchaus noch untertrieben. Dabei macht die grafische und inhaltliche Uniformität der Angebote die Orientierung für die Zielgruppe nicht leichter.

Zuletzt gab man auch bei der Telekom-Tochter T-Online bekannt, im Zuge einer großen Online-Offensive speziell weibliche Internet-User mit neuen Angeboten umgarnen wollen. Dabei ließ man offen, ob man sich in Konkurrenz zu den Branchenriesen positionieren wolle oder in Kooperation zu treten gedenkt. So investierte etwa die Verlagsgruppe Holtzbrink in das seit März bestehende Portal www.erdbeerlounge.de. Neben klassischen Magazinressorts wie Mode, Beauty, Stars und Liebe sowie einer Community-Plattform ist seit Neuestem auch das Erdbeer TV online mit Bewegtbildbeiträgen zu zielgruppengerechten Themen.

Auch bei Burda steht man dem nicht nach und setzt mit www.glam.de seit September auf die deutsche Adaption eines erfolgreichen US-Formats. Mit "Fashion", "Beauty" und "Living" ist das Angebot ebenso klassisch wie klar strukturiert. Gruner + Jahr stärkte dagegen seinem Dauerbrenner www.brigitte.de mit Nachdruck den Rücken. Die Investitionen vom Frühjahr waren laut Unternehmensangaben die größten in der Verlagsgeschichte und als Angriff auf den französischen Springer-Titel www.aufeminin.com gedacht. Seither sind auf der Website vermehrt interaktive Ratgeber und Bewegtbildinhalte vorhanden. Mit www.bym-wg.de, dem Online-Auftritt des als Printtitel inzwischen eingestellten "bym"-Magazins, zielt man parallel noch auf eine jugendliche Zielgruppe.

Doch die Verlagsriesen fechten die Anteile am Markt längst nicht mehr unter sich aus. Auch private Fernsehsender haben das umkämpfte Online-Segment für sich entdeckt. ProSiebenSat.1 unterhält das hauseigene Portal www.fem.com, RTL und vox sind federführend bei www.frauenzimmer.de. Inhaltlich sind jeweils kaum Unterschiede zu den Seiten der im Printbereich verwurzelten Anbieter auszumachen, was den von allen Seiten Umworbenen die Auswahl erheblich erschweren dürfte. Tatsächlich halten die Zugriffszahlen mit den großen Ambitionen der Investoren noch nicht Schritt. Die Schuld dafür lässt sich den notorisch unberechenbaren Launen der Frauen kaum zuschreiben. Bis sich die Hierarchien einigermaßen geordnet haben, liegt wohl ein klassischer Fall von Marktübersättigung vor.

Bild: www.erdbeerlounge.de

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