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Brexit-Verhandlungen
Großbritannien erwägt vorübergehende Zollunion mit EU

Großbritannien schlägt EU für Zeit nach Brexit vorübergehende Zollunion vor
Das Hous of Parliament in London mit dem Elizabeth Tower (Symbolbild). FOTO: dpa, jai axs
London. Wenn die Briten aus der EU austreten, wollen sie über eine Zollunion zunächst mit dem Festland verbunden bleiben und gleichzeitig mit anderen Staaten Handelsabkommen aushandeln. Das dürfte für Streit sorgen.

Die britische Regierung schlägt der Europäischen Union eine zeitlich begrenzte Zollunion für die Zeit nach dem Brexit vor. Eine solche Übergangsperiode könnte der Wirtschaft im Vereinigten Königreich und in der EU mehr Sicherheit geben, teilte das Brexit-Ministerium am Dienstag in London mit. Über die Länge der Übergangszeit wurden keine Angaben gemacht.

"Während dieser Übergangszeit, die mit Brüssel ausgehandelt werden soll, wird Großbritannien sich bemühen, starke neue Handelsbeziehungen auf der ganzen Welt zu verhandeln", heißt es in der Erklärung. Dies dürfte allerdings ein großer Streitpunkt bei den Austrittsverhandlungen mit der EU sein. 

Die Scheidungsgespräche zwischen Großbritannien und der EU sind bisher sehr holprig angelaufen. Streitpunkte sind gegenseitige finanzielle Verpflichtungen und der Status von Millionen Briten und EU-Bürgern im jeweils anderen Gebiet. Erst wenn diese Themen geklärt sind, soll über die Handelsbeziehungen nach dem Brexit verhandelt werden.

Die britische Regierung hatte angekündigt, sie werde in dieser Woche eine Reihe von Positionspapieren veröffentlichen. Die Briten hatten sich im vergangenen Jahr per Referendum für den Brexit entschieden. Am 29. März 2019 soll der Austritt aus der EU vollzogen werden; das Land soll aus dem Binnenmarkt und der Zollunion austreten und strebt ein Freihandelsabkommen mit der EU an. 

(wer/dpa/REU)
 
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